TTV besiegt belgischen Erstligisten aus Chatelet

Am Samstag, 26. Oktober, stand die Europapokal-Premiere des TTV DJK Dedinghausen an. Zu Gast war der belgische Erstligist CTT Chatelet, welcher das anstehende Spiel gegen den in der Kreisliga spielenden TTV sehr ernst nahm. Die Belgier reisten früh morgens an, damit sich alle Spieler mit einer Ruhepause im Hotelzimmer auf das anstehende Erstrunden-Spiel des TT-Intercups vorbereiten konnten.

Um kurz nach 16 Uhr trafen die Spieler aus Chatelet dann in der Dedinghauser Turnhalle ein. Zunächst erkundigten sich die Belgier nach unserer Spielklasse. Als sie hörten, dass der TTV Dedinghausen nur in der neun¬höchsten deutschen Spielklasse an die Platten geht, wirkten unsere Gäste sehr siegessicher. Bereits beim Einspielen wurde deutlich, dass auf die Akteure des heimischen TTV ein womöglich übermächtiger Geg¬ner zukommt. Schon jetzt wurden von den Belgiern fast unmögliche Bälle aus allen Lagen mit Vorhand und Rückhand geschlagen und angezogen.

Kurz nach 17 Uhr begrüßte der Vorsitzende des TTV, Oliver Kleine, sowohl die sechzig anwesenden Zuschauer als auch die belgischen Gäste. Alle Spieler wurden einzeln vorgestellt. Nach dem im TT-Intercup üblichen Austausch kleinerer Präsente in Form heimischer Spezialitäten ging es dann aber endlich los. Sowohl die Zuschauer als auch die Spieler konnten es kaum abwarten. Noch ahnte aber niemand, dass in den anstehenden drei¬ein¬halb Stunden eine denkwürdige Partie von Statten ging.

Zunächst musste mit Harald Betkerowitz der heraus-ragende Spit¬zen¬spieler des TTV gegen das 14-jährige Nachwuchstalent Dorian Plaisant an die Platte. Nach gewonne¬nem ersten Satz musste der Rixbecker die Überlegenheit des Belgiers in den folgenden beiden Sätzen anerkennen. Aber der TTV-Akteur konnte schlie߬lich zulegen und bezwang seinen Gegner mit all seiner Routine und seinem aggressi¬ven Offensiv-Spiel am Ende verdient mit 3:2 Sätzen. Alle rieben sich die Augen – Dedinghausen, der klare Außenseiter, führte mit 1:0.

Im zweiten Spiel trat Wolfgang Meier gegen Alain Pirsoul, den erfahrenen Spielertrainer des CTT Chatelet, an. In diesem Spiel gingen die ersten beiden Sätze klar an den Belgier, der mit extrem harten Angriffsschlägen zu überzeugen wusste. Aber auch Wolfgang Meier konnte noch zulegen und entschied den dritten Satz mit seinem variantenreichen Spin-Spiel für sich. Da der vierte Satz dann sehr knapp verloren ging, hatte Alain Pirsoul für die Gäste zum 1:1 ausgeglichen.

Im dritten Einzel traf Oliver Kleine mit David Renald auf Chatalet´s Spitzenspieler. In den ersten beiden Sätzen ließ David Renald dem Dedinghauser mit seinem extrem schnellen Schnitt- und Spin-Spiel nicht den Hauch einer Chance. Im dritten Satz konnte dann aber auch Oliver Kleine noch deutlich zulegen, wehrte beim Stand von 8:10 zwei Matchbälle ab und gewann diesen Satz am Ende denkbar knapp in der Verlängerung. Im vierten und fünften Satz fand David Renald dann nicht mehr ins Spiel zurück, weil Oliver Kleine über sich hinauswuchs und seinen Gegner mit seinem kontrollierten Offensivspiel zur Verzweiflung trieb. Nun stand es 2:1 für Dedinghausen – unglaublich!

Das nun folgende Doppel war das spannendste Spiel des gesamten Abends. Hier trafen Harald Betkerowitz und Andreas Gausmann auf die Belgier David Renald und Dorian Plaisant. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Die Führung wechselte ständig. Die Dedinghauser ergänzten sich jedoch optimal. Wäh-rend Harald Betkerowitz viele Angriffe überlegt ein-leitete, konnte Andreas Gausmann diese mit seinen harten Schüssen erfolgreich abschließen. Auch dieses Spiel ging in den fünften Satz – und dort sogar noch in die Verlängerung. Am Ende besiegte das Deding-hauser Spitzendoppel die beiden Belgier mit 14:12 im fünften Satz – eine taktische und vor allem nervli-che Meisterleistung. Ein Raunen ging durch die Halle, denn der krasse Außenseiter Dedinghausen lag mit 3:1 in Front. Eine Riesenüberraschung lag in der Luft, denn es fehlte nur noch ein Sieg zum Einzug in die zweite Runde!

Anschließend traf Harald Betkerowitz auf den Spie-lertrainer der Gäste. Hier konnte der De¬dinghauser Akteur die ersten beiden Sätze in überzeugender Manier für sich entscheiden. Dieses nahm dann aber Alain Pirsoul zum Anlass, sein Spiel um¬zustellen und ab sofort konsequent hart und kompromisslos anzu¬greifen. Die Ballwech¬sel wurden nun immer sehenswerter – auch weil sich Harald Betkerowitz gut zu wehren wusste. Am Ende setzte sich jedoch Chatelet´s Spielertrainer knapp mit 3:2 Sätzen durch und konnte den Spielstand somit auf 3:2 für Deding-hausen verkürzen.

Nun traf der Dedinghauser Oliver Kleine auf Chatelet´s Nachwuchstalent Dorian Plaisant. Das Spiel war insgesamt sehr ausgeglichen. Die Führung wechselte ständig. Mit zunehmender Spieldauer versuchte der Belgier sein Heil mehr und mehr in der Offensive. Allerdings wusste Oliver Kleine hierauf zu reagieren, indem er die harten Angriffsbälle immer wieder gut blocken konnte und selber gezielt und kontrolliert angriff. Am Ende entschied Oliver Kleine das Spiel mit einem Vorhand-Topspin für sich. Nun kannte die Freude auf Dedinghauser Seite keine Grenzen mehr. Nach fast dreieinhalb Stunden stand es 4:2 für Dedinghausen. Somit stand Dedinghausen als Sieger dieser Begegnung fest.

Eine Sensation, mit der im Vorfeld niemand gerechnet hatte! Die heimischen Tischtennis-Cracks haben bei Ihrer Europapokal-Premiere den belgischen Erstligisten CTT Chatelet aus dem Wettbewerb geworfen und haben sich mit diesem Sieg für die zweite Runde des TT-Intercups qualifiziert.

Im Endeffekt sind alle Dedinghauser Akteure in dieser Begegnung über sich hinausgewachsen. Die Gäste hatten das technisch bessere Spiel und spielten teilweise unglaubliche Bälle mit in Dedinghausen noch nicht gesehener Härte und Präzision. Die TTV-Akteure kämpften aber um jeden Ball und konnten so völlig überraschend sehr gut mithalten. Insbesondere im auf Dedinghauser Seite gefürchteten Aufschlag-/Rückschlag-Spiel war keine Überlegenheit des Teams aus Belgien zu erkennen. Chatelet hat das Spiel zu Beginn vermutlich ein wenig auf die leichte Schulter genommen – konnte den Schalter am Ende aber nicht mehr umlegen. Die Kampfkraft und der Siegeswille auf Dedinghauser Seite war am Ende einfach zu groß.

Beide Mannschaften trafen sich anschließend zum gemeinsamen gemütlichen Abendessen in den Rixbecker Alpen. Hier ließ man das denkwürdige Spiel nochmal revue-passieren. Die Akteure des CTT Chatelet machten sich dann am frühen Sonntag-Vormittag wieder auf den Heimweg, da am Sonntag noch der Tischtennis-World-Cup in Belgien auf der Agenda stand.

Im Dezember stehen nun für beide Teams die nächsten Europapokalspiele an. Während der CTT Chatelet im Trostwettbewerb „Citta di Verona“ zu Hause spielen kann, wird der TTV Dedinghausen in der zweiten Runde des TT-Intercups vermutlich im Dezember dieses Jahres auswärts antreten müssen. Hier droht dann ein Kräftemessen gegen ein echtes europäisches Top-Team.

Der gesamte TTV Dedinghausen wartet nun gespannt auf die in Kürze anstehende Auslosung.